Prompt-Engineering: 10 praxisnahe Hacks für bessere KI-Ergebnisse

27.06.2025

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Als Prompt Engineering bezeichnet man, Eingabeaufforderungen für KI Modelle (Prompts) so zu gestalten, dass dieses gezielt und effektiv gewünschte Ausgaben erzeugt.

Warum überhaupt Prompt Engineering?

Prompt Engineering ist schneller, günstiger und flexibler als Finetuning – vor allem, wenn du rasch experimentieren und sofort Resultate sehen willst. Es spart GPU-Ressourcen, vermeidet teure Retrains nach Model-Updates und erhält das Generalwissen des Modells – bei vergleichbarer Qualitätssteigerung. Anthropic hat dazu eine offiziellen Prompt-Engineering-Dokumentation herausgegeben und wir haben hier die wesentlichen Erkenntnisse zusammengefasst.

1. Klar, direkt & detailliert schreiben

  • Kontext angeben (Zweck, Zielgruppe, Success-Kriterien)

  • Explizite Schritt-für-Schritt-Anweisungen nutzen

  • Interne „Kollegen-Probe“: Versteht ein Neuling deinen Prompt, versteht ihn Claude auch.

2. Multishot-Prompting: Lernen am Beispiel

3–5 relevante & diverse Beispiele in <example>-Tags erhöhen Genauigkeit, Konsistenz und Format-Treue deutlich. Besonders bei strukturierten Outputs ein Muss.

3. Chain-of-Thought (CoT): „Denk laut“

Füge Sätze wie „Denke Schritt für Schritt“ hinzu oder kapsle das Denken in <thinking>-Tags, um komplexe Aufgaben nachvollziehbar und fehlerärmer lösen zu lassen. Achte auf Latenz vs. Mehrwert.

4. XML-Tags für Struktur

Trenne KontextAnweisungen und Beispiele klar mit Tags wie <instructions><data> oder <formatting>. Das verhindert Vermischung, erleichtert Parsing und lässt sich perfekt mit CoT oder Multishot kombinieren.

5. System Prompts: Rolle vergeben

Setze den system-Parameter, um Claude in eine Rolle zu versetzen (z. B. „Du bist CFO eines SaaS-Unicorns“). Das steigert Fachgenauigkeit, Tonalität und Fokus bei komplexen Use-Cases.

6. Prefill: Antwort vorskizzieren

Durch Vorbefüllen der ersten Assistant-Nachricht kannst du

  • das langweilige „As an AI…“ überspringen,

  • ein festes JSON-Gerüst erzwingen oder

  • Charakter-Rollenspiele stabil halten.
    Nur in Nicht-Extended-Thinking-Modi verfügbar.

7. Prompt-Chaining: Teilaufgaben staffeln

Zerlege Mammut-Aufgaben in logische Mini-Prompts (Research → Synthese → Review). Jede Stufe bekommt maximale Aufmerksamkeit, Fehlerquellen sind leichter isolierbar und du kannst Zwischenergebnisse parallelisieren.

8. Self-Correction-Loops

Lass Claude seine eigene Arbeit bewerten (A–F-Skala, Checklist etc.) und in einem zweiten Schritt überarbeiten. Spart manuellen QA-Aufwand – besonders bei sensiblem Content.

9. Long-Context-Tipps (200 k Tokens)

  • Lange Dokumente zuerst, Query am Ende → bis zu 30 % bessere Antworten.

  • Dokumente & Metadaten in <document>-Tags kapseln.

  • Zitat-Grounding: Fordere relevante Zitate, bevor Analyse beginnt, um „Noise“ zu filtern.

10. Quick-Check-Liste

Hack

Wann einsetzen?

Shortcut-Beispiel

Klar & direkt

Jeder Prompt

„Liste 3 Schritte:“

Multishot

Struktur-Ausgaben

<examples>…</examples>

CoT

Logik & Analyse

„Denke Schritt für Schritt.“

XML

Gemischter Inhalt

<instructions>

System Role

Fach-Ton

system=„Chirurg“

Prefill

Fester Output

Assistant = {

Chaining

Mehrstufige Workflows

Prompt 1 ➜ Prompt 2

Fazit

Mit diesen zehn Techniken verwandelst du Claude von einem allgemeinen Assistenten in einen präzisen Spezialisten für deine Geschäfts-Challenges. Fang mit klaren Anweisungen an, füge Beispielehinzu, und steigere die Komplexität graduell – dann wirst du sehen, wie sich die Qualität deiner KI-Ergebnisse messbar verbessert.

Pro-Tipp: Dokumentiere jede Prompt-Änderung samt Metriken. So baust du dir eine interne Prompt-Bibliothek, die dein Team langfristig effizienter macht.